Chronik 2021 Auswertung – Deutliche Zunahme dokumentierter rechtsoffener und verschwörungsideologischer Veranstaltungen im Jahr 2021

Im Jahr 2021 stellte das Antifaschistische Bildungszentrum und Archiv Göttingen e.V. (ABAG) eine deutliche Steigerung extrem rechter, NS-verharmlosender und durch teils antisemitische Verschwörungserzählungen geprägte Veranstaltungen fest. Für diese Entwicklung sind insbesondere die gestiegene Anzahl an Aufmärschen der sogenannten Corona-Leugner*innen sowie die im Rahmen der Bundestags- und Kommunalwahlkämpfe durchgeführten Infostände verantwortlich. Insbesondere im Zusammenhang mit den pandemieverharmlosenden Protesten kam es immer wieder zu Übergriffen und Bedrohungen gegenüber anwesenden Journalist*innen.

Im Gegensatz zu den gestiegenen Fallzahlen im Veranstaltungsbereich verzeichnet das ABAG im Bereich rechter Propaganda erfreulicherweise einen Rückgang der gemeldeten Vorfälle. Ein Mitglied des ABAGs führt aus: „In den vorangegangenen Jahren waren mutmaßlich vor allem die Kameradschaftszenen in Einbeck sowie diverse extrem rechte Kleingruppen in Göttingen für einen Großteil der verbreiteten anti-linken und rassistischen Propaganda verantwortlich. Seitdem einige wichtige Protagonisten dieser Gruppen nicht mehr in Göttingen und Umgebung wohnen, hat auch deren öffentliche Raumnahme deutlich nachgelassen.“

Das Antifaschistische Bildungszentrum und Archiv Göttingen dokumentiert im Rahmen seiner Chronik unter anderem rechte, rassistische und antisemitische Vorfälle in Form von Aufmärschen, Bedrohungen und Propagandaaktionen. Solche Vorfälle können unter chronik@antifaschistisches-archiv.org gemeldet werden.


Die Auswertung der Chronik 2021 wird außerdem in der dritten Ausgabe der Vereinszeitschrift des ABAG, der Hingeschaut!, veröffentlicht, die im Frühjahr 2022 erscheinen wird. Für Rückfragen stehen wir unter den genannten Kontaktdaten zur Verfügung. Die gesamte Auswertung kann hier eingesehen werden.